
Weil: "Sie können sich auf mich verlassen"Energiekrise: Besuch von Ministerpräsident Weil in Godi's Backstube
Ministerpräsident wollte aus erster Hand erfahren, wie es den Bäckereien geht und versprach, sich für Deckelung der Energiepreise einzusetzen.
Hildesheim, 12. September 2022: Ausschlaggebend für den Besuch von Ministerpräsident Stephan Weil sei ein Text in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung gewesen, in dem Bäckermeister Godehard Höweling eine Woche zuvor auf die Not der Bäcker aufmerksam gemacht habe. In Anbetracht der extrem steigenden Energiepreise fühlt sich das Bäckerhandwerk weder ausreichend geschützt noch in Entlastungspaketen berücksichtigt. „Wir wissen nicht weiter“, so Höweling, der neben der Backstube in Hildesheim-Ochtersum noch einen Verkaufsladen in der Hildesheimer Oststadt betreibt. „Wir bilden aus und haben Fachkräfte, die bezahlt werden wollen“. Schließlich hätten sich parallel zu den Energiepreisen auch die Kosten für die Rohstoffe Mehl und Butter mehr als verdoppelt. Axel Oppenborn aus Hannover, Inhaber der Calenberger Backstube mit über 20 Filialen und Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbandes der Bäcker, nahm ebenfalls an dem Termin teil. Ministerpräsident Weil wurde von der Hildesheimer Direktkandidatin Antonia Hillberg und Bernd Westphal, Mitglied im Deutschen Bundestag, begleitet.
Bereits jetzt würden Höweling und Oppenborn spüren, dass Kunden fernbleiben und womöglich zum Discounter abwandern. „Ich sage es ganz ehrlich: wir haben Angst vorm Weihnachtsgeschäft“, so der Hildesheimer Bäckermeister. Für die Calenberger Backstube seien indes die Kosten für Gas pro Monat von 3.000 Euro auf 27.000 Euro gestiegen, rechnete Oppenborn vor. Der Ministerpräsident versprach Unterstützung: „Mich müssen Sie nicht überzeugen. Sie können sich auf mich verlassen.“ Unter keinen Umständen dürfe es zu einer Insolvenzwelle kommen. Weil versprach sich bei der Ministerpräsidenten-Konferenz Ende März für das diskutierte 80/20-Modell, eine Energiepreisdeckelung für „Bäckereien und andere Betriebe wie etwa Metzgereien“, einzusetzen. Diese Deckelung für Gas und Strom sieht vor, dass 80 Prozent der Energiekosten durch Bund und Land getragen werden, 20 Prozent müsse der Betrieb dann selbst aufbringen. Grundlage für die Berechnung des betrieblichen Anteils soll dann die Energierechnung aus dem Jahr 2021 sein. Antonia Hillberg ergänzte, dass darüber hinaus auch kommunale Härtefallfonds im Gespräch seien.