pexels-photomix-company-106341

"Vorübergehend geschlossen" - dieser Google-Eintrag bei vielen Betrieben führt bei Kunden derzeit zu Irritationen. Und noch mehr bei den Gewerbetreibenden, die von ihrem automatisch generierten Google-Eintrag häufig gar nichts wissen.Wenn Google-Einträge Ihre Kunden verwirren

Reaktion auf den Corona-Lockdown

Vor allem Friseur- oder Kosmetikbetriebe melden sich zurzeit bei den Beratern der Handwerkskammer, die von ihren Kunden gefragt werden, ob ihr Salon immer noch geschlossen ist. Sie berufen sich dabei auf den Eintrag des Betriebes bei Google, der den Vermerk trägt "Vorübergehend geschlossen". 

Dies resultiert aus der Phase der Corona-Pandemie, in der für die gesamte Branche Betriebsschließungen angeordnet waren. Google hat dies entsprechend gekennzeichnet, ganz automatisch. Die Aufhebung des Vermerks muss dabei aber jeder betroffene Betrieb - oder ein Kunde - selbst vornehmen. Ansonsten bleibt der dann vielleicht hinfällige Eintrag stehen. Der Vorteil: Die Anpassung ist sehr einfach.

So gehts:

  • Man sucht bei Google nach dem eigenen Betrieb, klickt auf den Eintrag und sieht oberhalb des eigenen Profils in einem roten Balken die Kennzeichnung "Vorübergehend geschlossen".
  • Wenn man daneben auf den nach unten gerichteten Pfeil klickt, öffnet sich darunter ein Textfeld, in dem steht: "Friseursalon XY wurde an diesem Standort als geschlossen gemeldet. Wenn dies nicht korrekt ist, melde dies bitte."
  • Wenn Sie nun rechts auf das Feld "Melden" klicken, wird der Eintrag aktualisiert.

Tipp: Google-Eintrag aktiv übernehmen und für die eigene Werbung nutzen

Die meisten Betriebe sind längst auf Google My Business vertreten - ohne, dass alle dies wissen. Probieren Sie es aus: Geben Sie den Namen Ihres Betriebes bei Google ein und schauen Sie, was passiert. Je nachdem, mit welchem Gerät sie im Internet unterwegs sind, landen Sie entweder direkt auf Ihrem Google-My-Business-Profil oder bei Google Maps. Manch einer sieht dabei wohl zum ersten Mal, dass hier seine Kontaktdaten, Öffnungszeiten, ein Link zur eigenen Interneteseite und vielleicht sogar Fotos oder Bewertungen stehen.

Google trägt bereits seit Jahren Informationen aus Verzeichnissen wie den Gelben Seiten zusammen und fasst sie automatisch in einem Google-My-Business-Profil zusammen. Zumeist finden sich hier lediglich der Name des Betriebes, die Adresse und Telefonnummer sowie vielleicht noch die Öffnungszeiten.

Der Betrieb wird weder über den Eintrag informiert noch darüber, von wem die Angaben stammen. Es kann daher durchaus vorkommen, dass Daten fehlerhaft sind und Fotos gar nicht zum Profil passen. Schlimmstenfalls werden Betriebe von Kunden hier negativ bewertet, ohne dass die Inhaber davon wissen. So können sie auch nicht auf diese Bewertungen reagieren.

Wenn Sie Anspruch auf Ihr Profil erheben wollen und Inhalte kontrollieren, auf Bewertungen reagieren, eigene Fotos veröffentlichen wollen etc. gehen Sie wie folgt vor: Klicken Sie den Link “Inhaber dieses Unternehmens? Jetzt Anspruch erheben” an. Google leitet Sie dann durch den Prozess der Anmeldung. Wenn Sie noch kein Google-Konto besitzen, werden Sie aufgefordert, eines einzurichten. Damit ist nur ein passwortgeschütztes Benutzerkonto gemeint, der Dienst selbst ist kostenfrei. In der Regel bietet Google Ihnen nach der Registrierung zusätzliche kostenpflichtige Leistungen an, die Sie aber auch ignorieren können.

Google überprüft, ob Sie tatsächlich der Inhaber oder die Inhaberin sind: In der Regel bekommen Sie per Post oder Telefon einen Zugangscode. Damit können Sie sich in Google My Business einloggen und Ihr Profil pflegen. Trotzdem ist es weiterhin möglich, dass andere Internetnutzer zu Ihrem Eintrag Änderungen vorschlagen, Fotos zuzufügen oder Ihren Betrieb bewerten. Wenn Sie Ihr Profil selbst verwalten, werden Sie aber über alle Änderungs- und Ergänzungsvorschläge sowie Fotos und Bewertungen informiert. Was nicht korrekt ist, dürfen Sie ablehnen.

Daher ist es unbedingt ratsam, das eigene Google-My-Business-Profil selbst zu übernehmen und zu pflegen. Für viele potentielle Kunden ist dieser Eintrag das erste, was sie finden, wenn sie nach Ihren Produkten oder Dienstleistungen suchen. Und Sie wollen doch bestimmt einen guten ersten Eindruck machen.

Handwerkskammer berät zur Digitalisierung

Um Betrieben bei den wichtigen Themen der Digitalisierung unter die Arme zu greifen, hat die Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen mit Berater Hendrik Böker den optimalen Ansprechpartner. "Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. Auch das Handwerk muss sich dieser Herausforderung stellen", sagt der Beauftragte für Innovation und Technologie*. "Wir stehen den Betrieben gerne bei ihren Fragen zur Verfügung und helfen ihnen, ihren Betrieb auch in der digitalen Welt gut aufzustellen".



*) Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages