Die Teilnehmer aus dem Bereich Gastronomieservice versorgen das Migrationscenter täglich mit einer warmen Mahlzeit.
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Die Teilnehmer aus dem Bereich Gastronomieservice versorgen das Migrationscenter täglich mit einer warmen Mahlzeit.

Migration als gesellschaftlicher Auftrag

Das „Migrationscenter“ der Akademie Überlingen schließt diese Lücke und bietet in den Werkstätten des Berufsbildungszentrums der Handwerkskammer eine Berufsorientierung für Jugendliche und lebensältere Menschen an. „Diese werden auch im Handwerk gebraucht“, weiß QuAsS-Geschäftsführer Günter Kaune, der das Projekt mit den 75 Teilnehmern für die Kammer mit eingeworben hat. „Für einige Geflüchtete kommt eine Berufsausbildung schlichtweg zu spät, sie haben aber noch echte Perspektiven als Beschäftigte auf dem Arbeitsmarkt.
Der Bedarf ist da, viele Betriebe suchen z.B. Malerhelfer oder Bauhelfer im Maurerhandwerk.“ Die Teilnehmenden stammen aus unterschiedlichen Herkunftsländern mit guter Bleibeperspektive.

Fünf Praxisbereiche in den Werkstätten werden angeboten. Das Migrationscenter nutzt hierzu im Bauteil A des Berufsbildungszentrums Theorieräume, Büros und Werkstätten. Geschäftsführer Markus Schwalk erläutert das Vorgehen: „Uns werden die Teilnehmer vom hiesigen Jobcenter zugewiesen. Diese durchlaufen dann in sechs Monaten mehrere Praxisbereiche. Das sind neben dem Maler- und Maurerbereich auch Lager und Logistik, Gastronomie und Service sowie Garten- und Landschaftsbau.“ Während der Teilnahme werden die gefl üchteten Menschen sozialpädagogisch betreut, um am Ende bestenfalls mit dem Status „betriebsreif“ in die Arbeitswelt entlassen werden zu können.

„Es geht uns um die berufl iche Orientierung, grundlegende Qualifi zierung in den unterschiedlichen Berufsfeldern und die Verbesserung der deutschen Sprachkenntnisse. Dies stellt eine große Herausforderung dar, da ein Großteil der Teilnehmer noch nicht über betriebliche Erfahrungen verfügt“, so Kaune. In der Regel tragen betriebliche Praktika dazu bei, den Gefl üchteten erste wichtige Eindrücke der deutschen Arbeitswelt zu vermitteln, damit das Ziel der langfristigen Integration auch gelingen kann.

Das Jobcenter Hildesheim wird dem Migrationscenter auch künftig Teilnehmer zuweisen. „Uns liegt viel an einer Verstetigung der Zusammenarbeit, da wir nach rund neun Monaten bereits Erfolge vorweisen können.“, sagt Schwalk. Eine Delegation von Teamleitern und Arbeitsvermittlern des Jobcenter Hildesheim besuchte die einzelnen Praxisbereiche, um sich vor Ort ein greifbares Bild des Projektes zu machen. „Dem Jobcenter geht es selbstverständlich darum, die Kunden in wirksame Maßnahmen zu vermitteln. Und ich glaube, dass wir hieran gemeinschaftlich erfolgreich arbeiten können“, so Schwalk. Für 2018 ist eine Fortschreibung des Projekts unter Förderung des Jobcenters geplant.

Kaune kaune

Günter Kaune

Geschäftsführer QuAsS gGmbH

Borsigstraße 6-10

31135 Hildesheim

Tel. 05121 162-116

Fax 05121 33836

guenter.kaune--at--quass-hildesheim.de