Klischeefreie Berufsorientierung: Schülerinnen schauen ins Maurer-, Zimmerer- und Metallbauerhandwerk. Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann, Landrat Bernhard Reuter und Bürgermeister Thomas Häntsch zu Gast im Handwerk.Erstmals Girls Day im BBZ Göttingen

Rund 30 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren nahmen am Girls´Day der Handwerkskammer (HWK) teil, die diesen erstmals im Berufsbildungszentrum (BBZ) Göttingen austrug. In kleinen Gruppen durchliefen die Schülerinnen drei verschiedene Stationen, an denen sie ganz praxisnah handwerkliche Tätigkeiten erleben konnten. Ein Wettbewerb am Schweißsimulator ermutigte die Kids, ihr Geschick im Schweißen gefahrlos zu erproben. Bei den Zimmerern fertigten sie ein Solitärspiel aus Holz, das sie am Ende des Tages stolz ihren Eltern präsentieren konnten und in der Maurerhalle lernten die Nachwuchshandwerkerinnen, wie man professionell Steine versetzt.

Wie in den vergangenen Jahren im BBZ Hildesheim kamen auch dieses Mal über 60 Prozent der Teilnehmerinnen von einem allgemeinbildenden Gymnasium. „Das erstaunt uns immer wieder“, so HWK-Pressesprecher Stefan Pietsch. „An Gymnasien ist die Berufsorientierung vorzugsweise auf ein Studium hin ausgerichtet und die Lerninhalte gelten als abstrakt und nicht sehr praxisnah. Offenbar ist hier das Interesse der Schüler*innen groß, etwas Echtes und Handfestes zu produzieren.“

So wie die Handwerksorganisation hat auch die Politik unlängst die Notwendigkeit erkannt, mehr Frauen für technische und handwerkliche Berufsbilder zu gewinnen. Die HWK hat für den Girls´Day im BBZ Thomas Häntsch, Bürgermeister Göttingen, Landrat Bernhard Reuter und den Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann gewinnen können.  „Es ist wichtig, mit Aktionen wie dem Girls´Day kontinuierlich Mädchen Berufsbilder näherzubringen, in denen heute noch vorwiegend Männer zu finden sind. Nur so können wir langfristig den Frauenanteil  in diesen Bereichen steigern“, so Oppermann.