Einigkeit über Weiterentwicklung handwerklicher Berufsbilder.
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Einigkeit über Weiterentwicklung handwerklicher Berufsbilder.

Vollversammlung der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen am 5. Dezember 2017 stand im Zeichen handwerkspolitischer Forderungen und der zukunftsweisenden Themen BBZ-Modernisierung und E-Learning.Zukunft Handwerk - neue Berufe, neue Lernmethoden

In ihrem gemeinsamen Bericht nahmen Präsident Delfino Roman und Hauptgeschäftsführerin Ina-Maria Heidmann Bezug auf die zurückliegenden Wahlen in Land und Bund. Der Kammerpräsident lobte in seiner Rede vor dem „Parlament des Handwerks“ die schnelle Regierungsbildung in Niedersachsen. Es sei mehr als wünschenswert, so Roman, wenn dieses Signal auch langsam Berlin erreichen würde. „Die Handwerksbetriebe brauchen auch auf Bundesebene sichere politische Rahmenbedingungen und eine handlungsfähige Regierung.“

Hauptgeschäftsführerin Heidmann begrüßte in diesem Zusammenhang, dass zahlreiche Forderungen des Handwerks, die gemeinsam von Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern aus dem Handwerk erarbeitet wurden, in den 140-seitigen Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung eingeflossen sind. „Wir konnten bei den Themen Bürokratieabbau, Breitbandausbau und der Gleichstellung der beruflichen Bildung viele grüne Haken hinter unsere Forderungen setzen“, sagte Heidmann.  

Nichtsdestotrotz sei es für die handwerkspolitischen Akteure wichtig am Ball zu bleiben, ergänzte Roman. „Meisterinnen und Meister, die nach dem 1. September 2017 ihren Titel erworben haben, warten noch auf die mit dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium beschlossene Meisterprämie in Höhe von 4.000 Euro. Diese steht allen Meistern mit Arbeitsplatz oder Hauptwohnort in Niedersachsen rückwirkend zu. „Wir wissen noch immer nicht, wie die Prämie beantragt werden kann. Ich verspreche allen Meisterinnen und Meistern, die Anspruch auf das Geld haben: Ich bleibe da dran.“

Den Mitgliedern der Vollversammlung stellten Roman und Heidmann im Anschluss die aktuellen Konjunkturzahlen und die neu abgeschlossenen Lehrverhältnisse vor. „Wir werden mit rund 1.400 neuen Lehrabschlüssen (2016: 1.323) zum Jahresende die Vorjahreszahlen toppen“, so Heidmann. „Ich möchte mich im Namen der Vollversammlung bei allen langjährigen und neuen Ausbildungsbetrieben im Kammerbezirk bedanken.“

Ein Höhepunkt der Sitzung war die Präsentation eines Entwurfes des für 2018 geplanten Kfz-Neubaus im Bauteil B des Berufsbildungszentrums durch die Architektengruppe Zingel. „Das Erscheinungsbild der drei neuen Pkw-Hallen und der Multifunktionshalle für Lastkraftwagen passt sich dem Erscheinungsbild der bestehenden Architektur an“, so die Ausführungen von Architekt Jürgen Engelke. Gemeinsam mit seinem Partner Thomas-Michael Kühl stellte er anschaulich vor, wie die vier Hallen nebst neu gestalteter Haupteingangssituation und angelegter Fußgängerzone aussehen könnten. Der Bescheid über die Landesförderung in Höhe von ca. 1,8 Mio. € soll am 21. Dezember 2017 durch den neuen niedersächsischen Kultusminister Grant Hendrik Tonne im BBZ übergeben werden.

Lehrwerkmeister Julian Knoll informierte die Vollversammlung über eine neu eingeführte Lernplattform. „Mit ILIAS bzw. AdobeConnect können die Teilnehmer online einen Kurs belegen. Gerade für Absolventen mit längeren Anfahrtswegen ist dies eine gute Möglichkeit, um die theoretischen Teile III und IV der Meisterfortbildung ohne Präsenzzeiten zu absolvieren“, so Knoll. Erste Testphasen mit Kursen seien abgeschlossen, die Lernplattform soll nun sukzessive auch für andere Lehrgänge eingeführt werden.

Götz Girmann, Mitglied des Wirtschaftsförderungsausschusses, berichtete im Anschluss über eine neue gemeinsame Arbeitsgruppe mit dem Berufsbildungsausschuss: „Wir trauen uns zu, Berufe im Handwerk weiterzuentwickeln. Mit Blick auf die Herausforderungen, die Digitalisierungsprozesse an die Zukunft des Handwerks stellen, muss bei jedem Berufsbild hinterfragt werden, ob die derzeit geltenden Ausbildungsordnungen noch die Wirklichkeit der betrieblichen Praxis widerspiegeln. Wir brauchen neue Berufe im Handwerk und wir werden sie aus dem Handwerk heraus für die Betriebe erschaffen.“ ​

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Stefan Pietsch

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