Hendrik Böker ist der neue Mann für smarte digitale Lösungen für das Südniedersächsische Handwerk.
Drei Fragen an Hendrik Böker, Beauftragter für Innovation und Technologie. Er unterstützt Mitgliedsbetriebe auf ihrem Weg in die Digitalisierung und entwickelt passgenaue Lösungen. Digitalisierung für alle!
Hendrik Böker ist Wirtschaftsinformatiker mit dem Schwerpunkt Prozess- und Innovationsmanagement. Er bringt mehrere Jahre Erfahrung in der Telekommunikationsbranche und im Online-Handel mit. Sein neuer Auftrag: Unterstützung von Handwerksbetrieben auf ihrem Weg ins digitale Zeitalter.
Welche Faktoren sind bei der Umstellung auf digitale Systeme besonders wichtig?
An erster Stelle steht immer der Faktor Mensch. Sowohl der Betriebsinhaber als auch die Mitarbeiter müssen hinter dem Prozess stehen und ihn mittragen. Ohne geht es nicht. Transparenz spielt dabei eine wichtige Rolle. Nur so baut man Ängste ab, die am Beginn einer Veränderung eigentlich immer vorhanden und auch ganz normal sind. Dann geht es auch darum, die passenden Systeme zu finden.
Zunächst muss ich mich als Unternehmer fragen, welche Anforderungen die Systeme erfüllen sollen. Je genauer ich das im Vorfeld festlege, desto besser wird das Ergebnis am Ende ausfallen. Es lohnt sich Zeit und Geld zu investieren.
Warum ist es für Handwerksbetriebe wichtig, sich mit dem Thema zu beschäftigen?
Über kurz oder lang wird sich jedes Unternehmen damit beschäftigen müssen, um am Markt bestehen zu können. Der Staat fordert und fördert diese Entwicklung. Ich möchte Handwerksbetriebe aber vielmehr dazu ermutigen, die Digitalisierung als Chance zu begreifen und weniger als Verpflichtung. Die Möglichkeiten sind unglaublich vielfältig und reichen vom digitalen Büro mitsamt der elektronischen Buchhaltung und Vergabe von Aufträgen, über die von dort aus plan- und steuerbare Baustelle oder den richtigen Internetauftritt bis hin zum teil- oder vollautomatisierten Warenwirtschaftssystem.
Digitale Systeme machen den modernen Handwerksbetrieb effizienter und steigern gleichzeitig die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Besonders dann, wenn Mitarbeiter sich in den Ruhestand verabschieden oder das Unternehmen verlassen, geht ohne Wissensmanagementsystem wichtiges Wissen verloren.
Wie sieht ihr Beratungsangebot aus?
Zum festen Portfolio werden regelmäßige kostenfreie Infoveranstaltungen zählen, die einen Überblick geben und neugierig machen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Im Fokus wird dann aber die individuelle Einzelberatung stehen, da die Lösungen so vielfältig wie die Betriebe sind. Es gibt da keinen pauschalen Fahrplan.
Am Anfang einer jeden Beratung steht aber unbedingt ein Digitalisierungscheck, der ermittelt, in welchen Bereichen bereits ein guter Standard besteht, was sich der Betrieb wünscht und was realisierbar ist. Zusätzlich bringt die Handwerkskammer Übersicht in den Dschungel der zahlreichen Fördermöglichkeiten.