
Rückvermeisterung: eine Qualitätsgarantie
Qualität, Verantwortung, Ausbildung und unternehmerisches Können – das ist es, wofür der Meisterbrief steht.
Seine zentrale Rolle in der hochwertigen Arbeit der Betriebe und in der Weiterentwicklung des Handwerks wird nicht nur von den Handwerkskammern unterstützt, sondern nun auch von der Bundesregierung bestätigt.
Nachdem zwölf Handwerke dank der Novelle der Handwerksordnung (HwO) 2019 wieder meisterpflichtig wurden, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eine neue Evaluierung veröffentlicht, die das positive Ergebnis dieser Rückvermeisterung nach fünf Jahren aufzeigt.
Folgende deutlich positiven Wirkungen hat die neue Evaluierung gezeigt:
- Meister- und Ausbildungsabschlüsse steigen: Die Zahl der bestandenen Meisterprüfungen in den „rückvermeisterten“ Gewerken hat seit der Wiedereinführung der Meisterpflicht um durchschnittlich 63 % zugenommen. Die Ausbildungsabschlüsse entwickeln sich seit der Rückvermeisterung besser als in den B1-Gewerken.
- Verbandsstrukturen festigen sich: nach der Wiedereinführung der Meisterpflicht ist ein kontinuierlicher Anstieg der Innungsmitgliedschaften zu verzeichnen.
- Mehr Frauen schließen die Meisterprüfung ab: Die Anzahl der weiblichen Meisterprüfungen in den zwölf „rückvermeisterten“ Gewerken hat sich im Zeitraum 2020 bis 2023 insgesamt um 60% erhöht.
- Mängel- und Schadensfälle gehen zurück: seit der Rückvermeisterung ist die Anzahl der Mängel- und Schadensfälle deutlich gesunken oder hat sich stabilisiert.
- Verbraucherschutz profitiert: In den meisten Gewerken zeigen Befragungen, dass sich die Zufriedenheit der Kunden deutlich positiver entwickelt (92%), als in Betrieben ohne Meistertitel (nur 75% Zufriedenheit). So wird dem Verbraucher- und Gesundheitsschutz angemessen Rechnung getragen.
Wie die Daten des Ministeriums belegen, war die Rückführung in die Anlage A ein großer Erfolg – nicht nur politisch, sondern auch praktisch: Für Betriebe, für die duale Ausbildung und für die Zukunft des Handwerks.
„Diese Entwicklung ist auch das Ergebnis der starken Interessenvertretung unserer Handwerksorganisationen“, unterstreicht Yannik Herbst, Leiter Kommunikation bei der HWK. „Das Handwerk hat in der politischen Debatte Verantwortung übernommen, gute Argumente geliefert und sich mit Nachdruck für den Erhalt handwerklicher Qualität eingesetzt. Diese Stimme wurde gehört.“
Trotz des Erfolgs bleibt ein Wermutstropfen:
Die sogenannten B1-Handwerke wurden in der Bewertung kaum berücksichtigt. Hier braucht es künftig mehr politisches Bekenntnis zur Weiterentwicklung hin zum Vollhandwerk – mit Meisterpflicht, Ausbildungskompetenz und Qualitätssicherung.
„Wir werden uns auch in Zukunft für die Wichtigkeit und die Wiedereinführung des Meisterbriefs in allen Handwerken einsetzen – für hochwertiges Handwerk, für die Betriebe und für die Auszubildenden.“