Weltfrauentag 2024Starke Frauen für das Handwerk
Im Handwerk ist jeder Tag ein Frauentag: „Ohne Frauen geht es gar nicht! Ohne Sie wären wir nicht die Wirtschaftsmacht von nebenan“, erklärt Ina-Maria Heidmann, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer. „Frauen machen rund ein Drittel der Belegschaft im Handwerk aus und jede fünfte erfolgreiche Meisterprüfung wird von einer Frau abgelegt. Jeder vierte Betrieb im Handwerk wird von einer Frau geführt oder mitgeführt. Sie alle sind aus unserem Wirtschaftsbereich nicht wegzudenken.“
Eine davon ist Janina Thomann, Tischlergesellin bei der Tischlerei Schierding aus Hoheneggelsen im Landkreis Hildesheim. Nach einigen Umwegen über ein Studium hat sie ihren Weg ins Handwerk gefunden – auch wenn das nicht ganz einfach war. So habe sie über viele Jahre etliche Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz geschrieben. „Der einzige, der sich auf meine Bewerbung überhaupt gemeldet und mich als Lehrling sofort genommen hat, war Olaf Schierding“, sagt Thomann. Die dann folgende Ausbildung wurde zu einer echten Erfolgsgeschichte. Mit dem Landessieg im Wettbewerb „Die gute Form“ wurde Thomann mit ihrem Gesellenstück als beste Tischlerin aus Niedersachsen ausgezeichnet. Bereut hat sie den Schritt ins Handwerk nie. „Ich bin froh über meinen Weg und möchte jetzt auf jeden Fall erstmal weitere Erfahrung im Betrieb von Ina und Olaf Schierding sammeln.“ Die beiden Geschwister führen den 1930 gegründeten Betrieb seit 1999 und haben aktuell 14 Mitarbeiter. Insgesamt haben sie in den vergangenen Jahrzenten über 35 Lehrlinge ausgebildet.
Die Niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg stattete Ina und Olaf Schierding und Gesellin Janina Thomann am Weltfrauentag ebenfalls einen Besuch ab. Mit Blick auf die Stärkung des Handwerks sind aus ihrer Sicht alle Seiten gefragt: „Wir müssen die Gleichwertigkeit der dualen Bildung immer wieder betonen. Da haben wir alle auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Auch mit Blick auf handwerkliche Berufe müssen wir Frauen noch stärker motivieren, ihren Weg zu gehen. Wir haben viel erreicht, aber es gibt noch viel zu tun!“
Für Hauptgeschäftsführerin Heidmann ist der Werdegang von Janina Thomann der Beweis, dass für Frauen auch im Handwerk alles möglich ist - aber auch, welche Herausforderungen noch zu bewältigen sind: „Es zählt nur, wohin man will, nicht woher man kommt. Ganz besonders Frauen möchte ich besonders ermutigen, den Weg ins Handwerk zu gehen!“
