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Zusammenarbeit von Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen und Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK)Licht verbindet

Lichtdesign ist ein Thema mit zunehmender Bedeutung. Es geht nicht mehr nur darum, die notwendige Helligkeit möglichst effizient herzustellen. Licht beeinflusst das Wohlbefinden, die Arbeitsleistung, die Kaufentscheidungen. Es wirkt auf Lebensrhythmus, Stimmung und Leistungsfähigkeit der Menschen. Im öffentlichen Raum sorgt Licht für ein größeres Sicherheitsgefühl. Mit der Diskussion um Energieeffizienz in der Beleuchtung sind auch alle diese Aspekte stärker in den Mittelpunkt gerückt. Die LED-Technik hat zudem ganz neue Beleuchtungskonzepte möglich gemacht, wie z.B. farbige Objektbeleuchtung oder Projektionen auf Fassaden. Lichtfestivals gibt es inzwischen fast in jeder großen deutschen Stadt, in Hildesheim sind es die "Lichtungen".

Licht ist ein Zukunftsthema auch für das Elektrotechniker-Handwerk. Gewerbliche und private Kunden erwarten Beratung auch in diesem Bereich und wollen nicht nur irgendwo "Lampen" aufgehängt bekommen. Lichtwirkungen muss man aber sehen, um sie zu verstehen. Die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim bietet im Moment neben den Hochschulen Wismar und München als einzige den Bachelor-Studiengang "Lighting Design" an. Was lag da näher, als eine Zusammenarbeit zu versuchen? Diese Überlegung führte zur Konzeption eines Pilotprojektes, angeregt und begleitet durch die Beauftragte für Innovation und Technologie der Handwerkskammer, Anne Schütte.

Ralph Hartwich, Lehrwerkmeister Energie- und Gebäudetechnik der Handwerkskammer, und Prof. Paul Schmits-Reinecke vom Fachbereich Lighting der HAWK werden ihr Wissen und ihre technische Ausstattung der besseren Ausbildung der Lernenden zur Verfügung stellen. Die Meiserschüler und Studenten profitieren so von den spezifischen Stärken im Fachwissen der Ausbilder und den Werkstattkapazitäten der beiden Lernorte.

Zunächst sind jetzt die Meisterschüler Elektrotechnik im Lichtlabor der HAWK. Zwei Gruppen von je 12 Meisterschülern sind jeweils einen Tag im Lichtlabor, um ihre vorher berechnete Beleuchtungsplanung im praktischen Vergleich zu erleben. Das Lichtlabor ermöglicht durch Steuerung von Beleuchtungssystemen das Ausprobieren verschiedener Beleuchtungsauslegungen, unterschiedlicher Leuchtmittel und Anordnung von Leuchten.

Später werden dann Studenten des Kompetenzfeldes "Lighting Design" in das Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer kommen. Dort werden sie theoretisch und praktisch die elektrotechnischen Grundlagen. für die Innen- und Außenbeleuchtung kennenlernen. Als Themen-Schwerpunkte sind u.a. geplant: nationale und europäische Normen, Schutzkonzepte und Schutzklassen, Kabelquerschnitt, Blindleistung, Leistungsfaktor sowie die Wirkung des elektrischen Stroms.

Handwerkskammer und HAWK arbeiten auch in anderen Feldern zusammen, insbesondere der Bereich Meistervorbereitung Metallbau der Handwerkskammer und der Fachbereich Metallgestaltung der HAWK. Die HAWK unterstützt und berät die Meisterschüler bei der ästhetischen Gestaltung ihrer Prüfungsprojekte. Die Handwerkskammer bietet im Gegenzug in der studienfreien Zeit Grundlagenkurse Schweißen für Studierende der HAWK an. Beide Angebote werden von den Lernenden gern angenommen. Diese Zusammenarbeit soll intensiviert werden und vom Angebot zum verpflichtenden Lerninhalt werden. Mittelfristig ist geplant, Meisterbrief und Bachelor-of-Arts-Studium zu kombinieren, sodass innerhalb von zweieinhalb Jahren sowohl der Meisterbrief als auch der Studienabschluss erworben werden kann.

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