Demographie_Maurer
argum / Falk Heller

Demografie - Barrierefreiheit - Inklusion

Die demografische Entwicklung wird uns in Zukunft immer stärker beschäftigen. Die Herausforderungen der demografischen Entwicklung begegnen dem Handwerk auf verschiedensten Ebenen: 



  • Wie finde ich passende Auszubildende?
  • Wie kann meine Personalentwicklung dafür sorgen, dass die Belange des Unternehmens und der Beschäftigten bestmöglich berücksichtigt werden?
  • Wie kann ich mein Unternehmen familienfreundlich gestalten, um Kindererziehungs- und Pflegezeiten mit den betrieblichen Notwendigkeiten zu versöhnen?
  • Wie kann ich zur Gesunderhaltung meiner älter werdenden Beschäftigten beitragen?
  • Wie kann ich meine Fachkräfte an mein Unternehmen binden?
  • Und nicht zuletzt: Wie sollte ich mein Produkt- und Dienstleistungsangebot an eine älter werdende und wachsende Kundengruppe anpassen?

Stärken Sie Ihr Unternehmen für den demografischen Wandel durch Maßnahmen zur Nachwuchssicherung, durch Weiterbildung und Personalentwicklung, durch Familienfreundlichkeit und ein betriebliches Gesundheitsmanagement, durch gezielte Fachkräftegewinnung und durch die frühzeitige Vorbereitung bei der Unternehmensnachfolge. Seien Sie ein attraktiver Arbeitgeber! Nutzen Sie zudem die neuen Marktchancen als Wirtschaftsfaktor!

 



Auszubildende finden

Sowohl der demografische Wandel als auch der Wandel zur Wissensgesellschaft wird es immer schwerer machen, Auszubildende für das Handwerk zu gewinnen. Um auch zukünftig für Jugendliche attraktiv zu sein, ist es notwendig, sich an den Einflussfaktoren junger Menschen bei der Wahl ihres Arbeitgebers zu orientieren: 

  • Akzeptanz und Wertschätzung
  • Arbeitsklima eines Unternehmens
  • Geregeltes Arbeitsleben
  • Berufseinstieg und Entwicklungschancen
  • Identifikation mit dem Unternehmen
  • Entlohnung
  • Reputation und Prestige
  • Standort
  • Kreativität und Modernität


Personalentwicklung

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, ist es essenziell für jeden Betrieb, gerade die Leistungsträger und ihr Wissen im eigenen Betrieb zu halten. Nur mit einem gut aufgestellten, innovativen Betrieb wird es möglich sein, die Herausforderungen des demographischen Wandels und der sich gleichzeitig rasant entwickelnden Technologien zu bewältigen.

Bergen Sie die Schätze in Ihrem Unternehmen und beginnen Sie mit Ihren eigenen Beschäftigten! 

  • Klären der Bedarfssituation der Organisation
  • Potenziale und Entwicklungsbedürfnisse der Mitarbeiter/innen ermitteln
  • Bedarfe in der Organisation und Potenziale der Mitarbeiter/innen abgleichen für die Maßnahmeplanung
  • Maßnahmen durchführen, dokumentieren und auswerten
  • Evaluation und erneute Planung

Mit welcher Intensität und mit welchem Zeitaufwand Sie ein solches Vorhaben angehen wollen, richtet sich natürlich nach Ihrem Betrieb. Hier müssen die Konzepte  individuell gestaltet sein, denn je nach Größe, Betriebsklima, Unternehmenskultur und Region ist für jeden Betrieb eine andere Vorgehensweise sinnvoll.



Trotz vieler guter Unternehmenskonzepte hinsichtlich der Fachkräftegewinnung können in  Handwerksbetrieben nicht immer alle Stellen besetzt werden. Daher sollten neben den bewährten Suchstrategien auch einmal neue Ideen ausprobiert und neue potentielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angesprochen werden:

  • Menschen mit Beschäftigung in Leiharbeitsverhältnissen
  • Mehr Frauen ins Handwerk, auch in die handwerkliche Ausbildung
  • Ältere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
  • Menschen mit Migrationshintergrund
  • Hochschulabsolventen oder Studienabbrecher
  • Menschen mit Behinderung (Zusammenarbeit mit den Arbeitsagenturen und den Integrationsfachdiensten)

 

 

Familienfreundlichkeit

Ein familienbewusstes Arbeitsumfeld kann der entscheidende Vorteil im Wettbewerb um die besten Köpfe sein, denn für Beschäftigte zählen bei der Auswahl eines Arbeitgebers außer dem Gehalt auch attraktive Bedingungen für die Vereinbarkeit von Berufs-, Privat- und Familienleben.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrifft keinesfalls nur Familien mit kleinen Kindern, sondern alle Beschäftigten in unterschiedlichen Lebensphasen: Berufseinsteigerinnen und -einsteiger, Eltern mit kleinen Kindern und Schulkindern, Beschäftigte mit zu pflegenden Angehörigen, Beschäftigte in der Lebensmitte sowie ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. 

Im Laufe des Erwerbslebens verändert sich der Zeitbedarf eines Menschen für die Familie immer wieder. Deshalb sind vor allem flexible und lebensphasenorientierte Arbeitszeiten ein wichtiges Instrument zur Gestaltung von Berufs-, Privat- und Familienleben.

Aber auch die ganz praktische Unterstützung bei der Organisation der Betreuung von Kindern und zu pflegenden Angehörigen werden zunehmend von den Betrieben zur eigenen Aufgabe erklärt. Der Familiengedanke wird ein fester Baustein einer jeden Unternehmenskultur. Ein familienfreundliches Betriebsklima erhöht nicht nur die Motivation, sondern bindet die Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen.

 

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Handwerk beinhaltet körperliche Arbeit. Damit verbunden sind oftmals auch gesundheitliche Belastungen für die Beschäftigten.

Immer mehr Unternehmen im Handwerk erkennen, dass die Förderung der Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wesentlicher Faktor für den Unternehmenserfolg darstellt. Der Erfolg von BGM-Projekten erfordert

  • Unterstützung der Projekte durch die Unternehmensleitung
  • Einrichtung eines betriebsinternen Steuerungsteams
  • Planung personeller und finanzieller Ressourcen
  • Sensibilisierung und Information der Führungskräfte
  • Information und Sensibilisierung – Einbeziehung der Mitarbeiter

Jeder eingesetzte Euro erzielt nach aktuellen Erkenntnissen einen Return on Investment zwischen 1:4 und 1:8. Betriebliches Gesundheitsmanagement rechnet sich für das Unternehmen!

 

 

Wirtschaftsfaktor Demografie

Sozio-ökonomische Megatrends wie demografische Entwicklung, Globalisierung,  schnelle Informationsgewinnung über das Internet oder auch Schutz der Umwelt beeinflussen die Kaufentscheidungen von Konsumenten. Die Betrachtung eines Marktes „50 plus“ ist daher nicht ausreichend. Sie würde unterstellen, dass sich Kaufentscheidungen allein anhand eines erreichten Alters ergeben und dann die nächsten 30 oder 40 Jahre entsprechend einschätzbar wären.

Folgende Fragen sollten bei der Kunden- und Marktanalyse geprüft werden:

  • Kennen Sie Ihre Kunden?
  • Kennen Sie die Wünsche Ihrer Kunden?
  • Können Sie diese Kundenwünsche bedienen?
  • Kommunizieren Sie Ihre Stärken in einem speziell ausgerichteten Marketing?

Mit der letzten Frage haben sich viele Betriebe in der Vergangenheit beschäftigt. Das war der Anlass für den Zentralverband des Deutschen Handwerks gemeinsam mit dem Bundesministerium Familien, Senioren, Frauen und Jugend das Markenzeichen "Generationenfreundlicher Betrieb-Service und Komfort"  aus der Taufe zu heben.

Das Markenzeichen wirkt in drei Richtungen:

  • Erstens ist das Markenzeichen ein Hinweis für die Kunden:
    Dieser Betrieb hat sich intensiv mit Fragen körperlicher Beeinträchtigung im Alter auseinandergesetzt, er kennt die Normen zur Barrierefreiheit und kann Hinweise auf Finanzierungsmöglichkeiten geben.
  • Zweitens ist das Markenzeichen eine Selbstverpflichtung des Betriebes, die Kommunikation, Beratung, Planung, Produkte und Dienstleistungen auf Generationenfreundlichkeit einzustellen und den Kunden über aktive Vernetzung auf der regionalen Ebene über weitere Angebote zu informieren.
  • Drittens soll das Markenzeichen aber auch ein gesellschaftliches Signal sein, sich stärker mit den Bedürfnissen und Anforderungen der Menschen in verschiedenen Lebenssituationen auseinander zu setzen.




Barrierefreies Bauen und Wohnen

Barrierefreies Bauen muss sich zum Baustandard der Zukunft zu entwickeln. Schätzungsweise 30 Prozent aller Menschen sind in bestimmten Lebensphasen nur eingeschränkt mobil (Kleinkinder, Verletzte, Kranke). Gleichzeitig wächst der Anteil an älteren Menschen in unserer Gesellschaft, die trotz Krankheit oder altersbedingten Einschränkungen in ihrer vertrauten Umgebung leben möchten.

Die Nachfrage nach barrierefreien Wohnungen, die Menschen in allen Lebenslagen und bis ins hohe Alter Sicherheit und Komfort bieten, steigt.

Bei uns finden Sie das Handwerkerverzeichnis „Barrierefreies Bauen – Wohnen im Alter“ mit Kontaktdaten von Unternehmen aus dem Handwerkskammerbezirk.

Liste qualifizierter Handwerksbetriebe
serviceportal-zuhause-im-alter


Beratung zur Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung im Handwerk

Die Beschäftigung oder Ausbildung von Menschen mit Behinderung wirft bei Arbeitgebern häufig eine Reihe von Fragen auf.

Die Sorge vor bürokratischen Barrieren bei der Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung lässt manchen zurückschrecken, obwohl die Arbeitskraft dringend benötigt wird.

Wir informieren und beraten Sie über kompetente Anprechpartner und Fördermöglichkeiten.

 

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