Auftakt: Die Gruppe chinesischer Berufsschullehrer beim Empfang im BBZ Hildesheim-Göttingen
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Auftakt: Die Gruppe chinesischer Berufsschullehrer beim Empfang im BBZ Hildesheim-Göttingen

Exportschlager "Duale Ausbildung"

Bereits seit Jahren gibt es eine Kooperation zwischen der chinesischen Universität Chongqing und dem Berufsbildungszentrum Hildesheim-Göttingen. "Dies ist das erste Projekt mit chinesischen Berufsschullehrern, das über ein halbes Jahr geht", sagt BBZ-Projektleiterin Marion Kammritz.

17 Teilnehmer und zwei Dolmetscher sind aus der Millionenmetropole Chongqing angereist, um im Berufsbildungszentrum Hildesheim nach sechs arbeitsintensiven Monaten eine Gesellenprüfung nach deutschem Vorbild als Kraftfahrzeugmechatroniker abzulegen. Im Fokus dieses interkulturellen Wissenstransfers stehe dabei vor allem die methodisch-fachliche Prüfung, erzählt Projektkoordinatorin Lijun Yu-Lingnau von der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH).

Übergeordnetes Ziel des deutsch-chinesischen Projekts "SGAQCC" (Sino-German Automotive Qualification and Certification Center in Chongquing) ist, den Bedarf an qualifiziertem Fach- und Führungspersonal in der Kfz-Fachrichtung innerhalb Chinas mittelfristig zu decken. "In China steht man kurz vor einer Bildungsreform", so die chinesische Projektkoordinatorin. Methodisch würde man hier nämlich noch den alten Frontalunterricht kennen und am vorbildlichen deutschen System könne man viel über betriebliche Gruppenarbeit und Orientierung am Kunden - und Betriebsbedarf lernen, erzählt Yu-Lingnau.

Die in Hildesheim geschulten Berufsschullehrer sollen im Anschluss ihr Wissen an chinesische Auszubildende vor Ort weitergeben. Das duale Ausbildungssystem glänzt laut Yu-Lingnau mit seinem starken Praxisbezug und dem handlungsorientierten Theorieteil. "Letztendlich kann es auch dank seines hervorragenden Rufs Vorbild für weitere Reformationen im chinesischen Bildungssystem sein", so Yu-Lingnau abschließend.