Putzbrunn, DEU, 29.07.2014, Schlagwort(e): Bau, Construction, Baustelle, Construction Site, Handwerk, Trade, HandwerkMarketing, Lachner, Maurer
argum / Falk Heller
Putzbrunn, DEU, 29.07.2014 Das Berufsbild des Maurers.

Die konjunkturelle Lage entwickelt sich grundsätzlich positiv. Unsicherheiten aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen sind jedoch zu spüren. Einige Branchen bzw. Gewerke berichten partiell von schlechteren Entwicklungen im Berichtsquartal. Trotz der Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Entwicklung wird ein positiver Anstieg der Geschäftslage für das 1. Quartal 2023 erwartet. Konjunkturbericht für das 4 Quartal 2022

Die konjunkturelle Lage im Hildesheimer und Südniedersächsischen Handwerk befindet sich auch im 4. Quartal 2022 auf einem hohen Niveau und stabilisiert sich. Die Einschätzungen vieler Betriebe sind überwiegend optimistisch gestimmt. Die positive Entwicklung der vergangenen Quartale kann somit gefestigt werden und führt weiterhin zu einer günstigen Tendenz. Von den befragten Betrieben verzeichneten 54 % (53 %) eine gute, 36 % (35 %) eine befriedigende und 10 % (12 %) eine schlechte Geschäftslage. Der Geschäftslagenindikator erreichte 71 Punkte (71) und lag damit 1 Punkt unter dem Vorjahreswert. Damit verbleibt die konjunkturelle Lage des Handwerks auf einem Niveau, welches dem vor den Zeiten der Pandemie nahekommt. Der erwartete Geschäftslagenindikator belief sich auf 43 Punkte (28) und stieg trotz der noch unsicheren zukünftigen Entwicklungen stark an. Neben dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, den Preissteigerungen auf den Rohstoff- und Energiemärkten sowie die starke Inflation der letzten Monate, konnte das Handwerk weiterhin die Stellung über dem Mittelwert von 65 Punkten (64) halten. Es verzeichneten gegenüber dem Vorquartal 26 % (22 %) der Betriebe Umsatzsteigerungen, 24 % (28 %) Umsatzrückgänge. Der Umsatzindikator steigt um 4 Punkte auf 51 Punkte (47) und liegt mit 1 Punkt über dem Vorjahreswert von 50 Punkten. Der Beschäftigungsindikator sank um 2 Punkten auf 47 Punkte gegenüber dem Vorquartal und Vorjahresquartal. Die Betriebe haben überwiegend, 73 % (73 %), keine personellen Veränderungen vorgenommen. Fortlaufende und ergänzende Förderprogramme sollen die Wirtschaft weiterhin stärken und somit Arbeitsplätze sichern. Allerdings ist auch anzumerken, dass es in naher Zukunft vermehrt zu entsprechenden Prüfungen seitens der Zuschussmittelgeber kommen wird, um Überkompensationen und Missbrauch von Fördergeldern auszuschließen. Die Auslastung des Personals betrug 86 % (89 %) und befand sich um 1%-Punkt über dem Niveau des Vorjahresquartals. Somit liegt die Auslastung knapp über dem Langzeitdurchschnitt von 85 %. Rund 45 % (50 %) der Betriebe waren nahezu voll ausgelastet bzw. arbeiteten mit Überstunden, im Vorjahresquartal waren es 43 %. Zum Vorquartal ein wesentlicher Rückgang, welcher u.a. auf den saisonalen Bedingungen beruht. Im Berichtsquartal wurde eine Auftragsreichweite von 8,6 Wochen verzeichnet, ähnlich wie im Vorjahresquartal von 8,7 Wochen. Im Vorquartal betrug dieser 9,3 Wochen. Wie bereits angedeutet ist nach wie vor ein Nachfrageüberhang sowie die Herausforderung des Fachkräftebedarfs bemerkbar. Die Nachfrage nach handwerklichen Dienstleistungen bleibt also weiterhin hoch. Der überwiegende Teil der Handwerksunternehmen verfolgt eine proaktive Preispolitik. Dies ist u.a. auf die weiterhin deutlich gestiegenen Preise auf den Beschaffungsmärkten zurückzuführen. In Folge erhöhten 61 % (63 %) der Betriebe ihre Verkaufspreise, 36 % (34 %) vermieden eine Preisänderung. Einen (kurzfristigen) wesentlichen Rückgang der Nachfrage aufgrund von höheren Absatzpreisen, induziert durch höhere Beschaffungspreise, konnte bisher nicht festgestellt werden. Der Einkaufsindikator ist gegenüber dem Vorquartal um 3 Punkt gesunken und beträgt 92 Punkte (95). Damit befindet sich der Indikator mit 5 Punkten über dem Niveau des Vorjahres. Der Indikator verbleibt damit weiterhin auf historischen Niveaus. Im Berichtsquartal ist klar zu erkennen, dass der Preisdruck auf der Beschaffungsseite weiterhin hoch ist und darüber hinaus immer noch Engpässe in der Materialbeschaffung bestehen. Die erst coronabedingten Herausforderungen werden durch die angespannte weltpolitische Lage, insbesondere dem Ukraine-Konflikt, weiter verschärft. Demnach berichten 86 % (92 %) der Betriebe von gestiegenen Einkaufspreisen. Die Investitionstätigkeit verzeichnet in der Tendenz eine konstante Entwicklung, ist im Berichtsquartal aber rückläufig. Der Investitionsindikator betrug 49 Punkte (43) und war damit 4 Punkte niedriger als der Vorjahreswert. Der Anteil der Betriebe mit steigenden Investitionsbudgets lag bei 24 % (24 %), der Anteil mit sinkenden Ausgaben bei 26 % (25 %). Im Vergleich zum Vorquartal hat sich der Anteil investierender Betriebe um 6 % Punkte erhöht, auf 74 %. Jedoch war der Anteil investierender Betriebe im Vorjahresquartal auf 82 %. Im Wesentlichen haben 62 % der Handwerksunternehmen Ersatzinvestitionen, 25 % Erweiterungsinvestition, 11 % Rationalisierungsinvestitionen und 16 % Umweltschutzinvestitionen vorgenommen.

 

Die Geschäftslage des Bauhauptgewerbes stabilisiert sich weiterhin auf einem hohen Niveau und zeigt im Berichtsquartal positive Tendenzen und Steigerungen auf. 59 % der Betriebe berichten von einer guten Geschäftslage. Die Auslastung der Betriebe liegt bei 90 % und die Auftragsreichweite gehört mit 15,17 Wochen zu den Höchstwerten. 82 % der Betriebe berichten von gestiegenen Beschaffungspreisen.

Die konjunkturelle Lage des Ausbaugewerbes stabilisiert sich auf einem hohen Niveau mit einem leichten Rückgang. 66 % der Betriebe berichten von einer guten Geschäftslage. 27 % der Betriebe berichten von Umsatzzuwächsen. Die Auftragsreichweite liegt bei 10,15 Wochen. Die Auslastung beträgt 90 %. Nahezu alle Betriebe, 90 %, berichten von steigenden Einkaufpreisen.

Die Stimmung des Investitionsgüterhandwerks wirkt weiterhin freundlich und kann sich stabilisieren. 49 % der Betriebe bewerten die Geschäftslage als gut. 29 % der Betriebe berichten von einer besseren, 41 % von einer konstanten Umsatzentwicklung. Die Auslastung liegt bei 84 %. 71 % berichten von gestiegenen Beschaffungspreisen.

Die konjunkturelle Stimmung im Kfz-Handwerk zeigt eine gegenüber den Vorquartalen bessere Entwicklung auf. 47 % der Betriebe berichten von einer besseren Geschäftslage. 27 % der Betriebe weisen allerdings noch eine schlechtere Umsatzentwicklung auf. Die Auslastung liegt bei 84 %. 96 % der Betriebe berichten von höheren Beschaffungspreisen.

Die konjunkturelle Entwicklung des Konsumgüter- und Dienstleistungshandwerks hat sich im 4. Quartal 2022 gegenüber dem Vorquartal deutlich verbessert. 33 % der Betriebe berichten von einer besseren, 16 % von einer schlechteren Geschäftslage. 23 % berichten von einer positiveren, 48 % von einer konstanteren Umsatzentwicklung. Der Auslastungsgrad liegt bei 72 %. Die Auftragsreichweite hat sich auf 4,35 Wochen erhöht. 91 % der Betriebe berichten von gestiegenen Beschaffungspreisen

Die konjunkturelle Lage des Nahrungsmittelhandwerks ist deutlich besser gestimmt. 50 % der Betriebe meldeten eine bessere, 14 % eine schlechtere Geschäftslage. 29 % berichten von einer besseren, 36 % von einer konstanten Umsatzentwicklung. Die Auslastung liegt bei 81 %. 71 % der Betriebe haben die bestehende Personalstruktur aufrechterhalten. Der überwiegende Anteil der Betriebe, 46 %, berichtet von einer konstanteren Auftragsentwicklung.

Die Entwicklung der Geschäftslage des Gesundheitshandwerks ist gegenüber dem Vorquartal schlechter eingeschätzt worden. 31 % der Betriebe berichten von einer guten, 19 % von einer schlechteren Geschäftslage. 31 % der Betriebe berichten von gesunkenen, nur 19 % von gestiegenen Umsätzen. 44 % berichten von einer schlechteren Auftragsentwicklung. Die Auslastung liegt bei 84 %.

Im regionalen Vergleich weisen die konjunkturellen Entwicklungen (Geschäftslage) in den Regionen Göttingen, Holzminden und Northeim, im Verhältnis zum Gesamtdurchschnitt, ein überdurchschnittliches Niveau auf. Die Region Hildesheim befindet sich auf dem Niveau des Gesamtdurchschnitts. Der Landkreis Osterode am Harz liegt deutlich unter dem Niveau des Durchschnitts.

 

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